Die Langstreckenregatta am vergangenen Wochenende in Dortmund war mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt eine ganz schön kalte Angelegenheit für die Athletinnen und Athleten des Deutschen Ruderverbandes (DRV). Die Regatta ist traditionell die erste Überprüfung der deutschen Ruderelite für die Bootsbesetzung auf den internationalen Regatten der kommenden Saison. Die Sportlerinnen und Sportler müssen am ersten Regattatag 2.000 Meter auf dem Ruderergometer absolvieren. Am Folgetag rudern sie über 6.000 Meter auf dem Dortmund-Ems-Kanal.
Für Florian Roller von der Stuttgarter Rudergesellschaft ging es bei dem Wettbewerb darum, seinen Platz im Bundeskader wieder zu festigen. Der dreimalige Weltmeister hatte in der Saison 2019 weitgehend auf internationale Starts verzichtet, um seinen Bachelorarbeit im Maschinenbaustudium zu schreiben. In der kommenden Saison will er wieder international angreifen. Dazu muss er sich für einen Platz in einem der DRV-Spitzenboote qualifizieren.
Gleich bei der ersten DRV-Kaderüberprüfung gelang es ihm, ein Zeichen zu setzen. Er gewann das Ergometer-Rennen über 2000m mit einer Zeit von 6:09 Minuten, mit deutlichem Anstand vor dem Zweiten. Damit verfehlte er seine bisherige persönlichen Bestzeit von 6:08.7 Minuten um nur drei hundertstel Sekunden. Auf der Langstrecke über 6000m konnte er sich im Leichtgewichts-Einer ebenfalls klar behaupten. Mit einer Zeit von 22:31 Minuten gewann er dieses Rennen mehr als deutlich. Zweiter bzw. Dritter wurden hier seine ehemaligen Teamkameraden aus den Weltmeisterschafts-Booten Joachim Agne (WM 2018) mit 22:48 und Johannes Ursprung (WM 2016) mit 22:55 Minuten. Auch den Zeitvergleich mit dem Einer der Schwergewichtsklasse brauchte Florian nicht zu scheuen. Er war zwei Sekunden schneller, als das zeitschnellste Boot dieser Disziplin. Oliver Zeidler war, wie das gesamte Team Deutschland-Skuller, bei diesem Wettbewerb nicht am Start.