Zweite Kleinbootüberprüfung: Leemhuis/Barz stellen Rangliste auf den Kopf

Im Vorfeld zur Internationalen Essener Hügelregatta am vergangenen Wochenende führte der Deutsche Ruderverband seine zweite Kleinbootüberprüfung im U23-Bereich durch. Der Feiertag an Christi Himmelfahrt sollte eine eindrucksvolle Fahrt in den siebenten Himmel einer Mannschaft erleben, auf die im Vorfeld keiner mehr einen Cent setzen wollte.

Fahrt in den siebten Himmel bei der Kleinbootüberprüfung

Nachdem der erst vor ein paar Wochen neu formierte Zweier Svenja Leemhuis/Julia Barz (Stuttgarter RG/Kettwiger RG) bei der ersten Kleinbootüberprüfung im Rahmen der Deutschen Kleinbootmeisterschaften nur im D-Finale gelandet war, hatte keiner mehr die Stuttgart/Essener Kombination auf der Rechnung. Aber die beiden Mädels glaubten an sich und zusammen mit ihnen wurde von den Trainern und Verantwortlichen eine Paket geschnürt, um die beiden U23-Ruderinnen optimal auf die zweite Kleinbootüberprüfung auf dem Essener Baldeneysee vorzubereiten.

Das Boot wurde nach Essen verlegt und mit Peter Seidel ein erfahrener Bootstrainer vor Ort gefunden, der die scheinbar unlösbare Aufgabe unbelastet in Angriff nahm. Svenja Leemhuis, die ja schon viele wichtige nationale und internationale Rennen absolviert hatte, war vor dem Vorlauf aufgeregt wie nie zuvor. Selten zuvor hatte sie so unter Druck gestanden, in einem einzigen Rennen „liefern“ zu müssen.

Nach dem erfolgreichen Vorlauf, in dem mit einem zweiten Platz die Finalteilnahme gesichert wurde, war die Nervosität verflogen, denn der Zweier war mit der zweitbesten Zeit ins A-Finale vorgestoßen und die beiden wussten nun, dass sich die Arbeit gelohnt hatte.

Im Finale der zweiten Kleinbootüberprüfung fuhren sie ein abgebrühtes Rennen und konnten auf dem Schlussviertel sogar den sehr hoch eingeschätzten Zweier vom Stützpunkt Dortmund knapp hinter sich lassen. Nur der Zweier Frauke Hacker/Laura Prieß aus Rostock landete vor ihnen.

Da Svenja Leemhuis auch die vom Bundestrainer geforderte Ergometernorm erfüllt hatte, war klar, dass sie ihm ersten Achter bei der anschließend stattfindenden Hügelregatta starten würde. Dort siegte ihr Achter deutlich vor dem zweiten und dritten Boot des Deutschen Ruderverbandes. Damit hat Svenja hervorragende Aussichten, auch dieses Jahr wieder bei den U23-Weltmeisterschaften in Plovdiv/Bulgarien an den Start zu gehen.

Bild der Siegerehrung mit Svenja Leemhuis im Achter bei der Essener Hügelregatta
Sieg für Svenja Leemhuis im Achter bei der Essener Hügelregatta

 

Souveräner Sieg im leichten Vierer für Florian Roller

Aber auch der zweite Stuttgarter Starter in Essen machte seine Sache hervorragend. Nachdem Florian Roller mit Partner Tobias Schad bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften mit seinem vierten Platz schon im ersten Jahr nach dem Ausscheiden aus der U-23 Klasse und dem Wechsel zum Riemenrudern alle Erwartungen übertroffen hatte, gelang Roller/Schad zusammen mit Julius Peschel und Matthias Arnold aus Hannover ein souveräner Sieg im Leichtgewichts-Vierer mit vier Sekunden Vorsprung vor dem nächsten Boot. Mit dieser Leistung hat er einen Platz im Universiade-Team des Deutschen Ruderverbandes sicher und auch für die Weltmeisterschaften in Frankreich im Leichtgewichts-Achter des Deutschen Ruderverbandes eine hervorragende Ausgangsposition.

Bild der Siegerehrung mit Florian Roller im leichten Vierer bei der Essener Hügelregatta
Sieg für Florian Roller im leichten Vierer bei der Essener Hügelregatta