Bis 250m vor dem Ziel hatte der Regattasprecher den Stuttgarter Doppelvierer der Männer bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Aasee in Münster konsequent ignoriert. Er konzentrierte sich in seiner Reportage auf die großen Namen im Rudersport, die in den Booten aus Berlin, Mainz, Krefeld und Hamburg saßen und schon auf diversen Welt- und Europameisterschaften am Start waren. Erst auf den letzten Metern erkannte auch der Regattasprecher, dass sich der Stuttgarter Vierer an all den prominenten Namen vorbeigerudert hatte und mit einem sicheren Vorsprung von einer Länge dem Rest der Feldes enteilt war. Eindrucksvoll zeigten Benjamin Bogenschütz, Max Hess, Moritz Korthals und Christian Löffler, dass unter den Vereinsbooten, die hier um den Meistertitel kämpften, das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Akribisch hatten sich die Stuttgarter auf diesen Tag vorbereitet und diesen Doppelvierer schon über die ganze Saison trainiert. In dieser Besetzung wurden sie schon vor drei Monaten überlegen Baden-Württembergischer Meister. Diese Beharrlichkeit zahlte sich nun auf der 1000m-Strecke auf dem Aasee aus. Kraft und Schnelligkeit brachten auch die anderen Mannschaften mit, aber keine hatte diese Gleichzeitigkeit des Ruderschlags und den perfekten Rhythmus. Nach 500m konnte sich das Stuttgarter Quartett vom Rest des Feldes lösen, weil es den kompakteren und ökonomischeren Ruderschlag hatte. Am Ende war es dann eine komplette Länge Vorsprung vor dem Boot aus Mainz, das knapp vor dem Berliner Ruderclub ins Ziel kam. Auf den Plätzen folgten Krefeld und Hamburg.
Bei der zweiten Meisterschaft für die Stuttgarter Rudergesellschaft waren die Vorzeichen ein wenig anders. Hier hatte auch das Stuttgarter Boot mit Florian Roller, dem frisch gebackenen U-23-Bronzemedaillengewinner der Weltmeisterschaften 2013 in Linz, einen bereits international erfolgreichen Ruderer an Bord. Mit seinem Partner Mathias Mages konnte aber auch er schon auf eine gewonnene Baden-Württembergische Meisterschaft zurückblicken, denn 2012 holten die beiden den Titel in die Landeshauptstadt. Es war also ebenfalls eine eingespielte Mannschaft, die in Münster an den Start ging, und im Gegensatz zum Vierer hatte sie sogar eine Favoritenstellung. Dieser wurden sie auch gerecht und ließen von Anfang an keinen Zweifel aufkommen, dass sie diesen Titel haben wollten. Schon auf der Hälfte der Strecke hatten sie eine Führung von fast zwei Bootslängen auf den nächsten Konkurrenten aus Karlsruhe herausgerudert, die sie bis ins Ziel verteidigen konnten. Auf Platz drei kam der Ruderclub Hansa Dortmund mit weiteren knapp zwei Längen Rückstand. Der Aassee in Münster erwies sich als Goldgrube für die Stuttgarter Ruderer, die von 12 vergebenen Titeln als einziger baden-württembergischer Verein gleich zwei davon sichern konnten.
Ehemalige StRG-Ruderin holt ebenfalls zwei Goldmedaillen
Frauen Doppelzweier
Mit einem klaren Sieg setzte sich der RV Saarbrücken durch. Nina Wengert und Anja Noske ließen den Altmeisterinnen Lenka Wech / Christiane Huth (Frankfurter RG Germania) keine Chance. Rang 3 geht nach starkem Endspurt an den RV Hellas Offenbach.
Frauen Doppelvierer
Vier prominent besetzte Boote hatten an der Startanlage festgemacht und mussten mit dem pünktlich zum Rennen wieder einsetzenden Regen rudern. Für den RV Saarbrücken holten Nina Wengert und Anja Noske ihre zweite Goldmedaille. Sie wurden mit Anne Beenken und Eva Brünnen prominent ergänzt. Gut zwei Längen hinter den Saarländerinnen lieferten sich die Frankfurter Germania und Hellas Offenbach ein spannendes Rennen. Im Endspurt setzten sich dann die Altmeisterinnen aus Frankfurt durch.