Ein Klassiker unseres Achter-Terminkalenders ist der Roseninselachter, mit 86 Booten die größte Achterregatta in Deutschland, die jedes Jahr zeitgleich mit dem Oktoberfest auf dem Starnberger See stattfindet. Dieses Jahr gingen gleich zwei Mannschaften vom Neckar auf die 12 Kilometer lange Strecke, wenn auch – in Fortsetzung der Pechsträhne aus den vergangenen Regatten (abgesagtes Head, Hagelsturm auf dem Bodensee) – in deutlich anderer Besetzung als geplant. Dieses Mal waren aber nicht äußere Umstände das Problem, sondern die Verwandlung der beiden Teams in Lazarettschiff-Achter. Als erstes erwischte es Elke von der SG Stern. Beim Kegeln am Vorabend der Regatta geriet sie mit ihrer Hand so unglücklich zwischen die Kugeln im Rücklauf, dass sie sich einen Finger brach. Kurz vor der Abfahrt der RG-Mannschaft musste Annette leider mit Bandscheibenproblemen absagen und konnte noch nicht einmal mitkommen. Und schließlich fand die Verfasserin dieser Zeilen, dass es mit der kräftigen Erkältung doch nicht so förderlich sei mitzurudern, dass steuern aber wohl ginge. Andere Team-Mitglieder sahen das anders, ruderten röchelnd mit und konnten dann im flugs umbenannten „Lazarettschiff-Chat“ auf Whatsapp am Montag eine Krankschreibung präsentieren.
Die SG Stern ging also am Samstag als erste der beiden Mannschaften aufs Wasser, wobei Elke durch einen freundlichen Herrn ersetzt wurde, der in seiner Mannschaft nicht zum Zuge gekommen war. Da die SG Stern weder als Sportgruppe, noch als DRV-Vereinsmannschaft starten durfte, musste sie außer Konkurrenz ins Rennen gehen und schaffte eine respektable Zeit von knapp 52 Minuten.
Kurz danach durfte Bertha B. zum zweiten Mal ran, diesmal mit der Mannschaft der StRG. Ebenfalls zum zweiten Mal war Gunda (als Ersatz für Annette) am Start – einmal 12 Kilometer reichen ja nicht! Als weitere Lazarettumbesetzung tauschten Anika und ich die Plätze, für mich war es damit die erste Regatta an den Steuerseilen statt auf Steuerbord.
Die äußeren Bedingungen waren dieses Mal während der gesamten Regatta nicht ohne. Starker Wind brachte vor allem die Rennachter in Bedrängnis. Und natürlich gab es auch wieder ordentlich Wellen von den Motorschiffen neben der Regattastrecke. Der dicken Bertha und der RG-Crew konnte das alles aber nichts anhaben: Wir konnten unsere Zeit vom letzten Jahr halten – ein Riesenerfolg, denn immerhin war die Zeit des Erstplatzierten eineinhalb Minuten langsamer als 2012! Mit knapp 51 Minuten kamen wir drei bzw. fünf Minuten vor unseren beiden Konkurrenten in der Klasse SM/F 8+ A Gig ins Ziel und durften unsere vierte Medaille in Empfang nehmen.
Drumherum gab es nach bewährtem Rezept Trachten, Blasmusik und Bier, noch mehr Bier dann abends im Augustiner-Keller.
Wieder einmal ein schönes Ruderwochenende, wenn nicht die verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfälle gewesen wären… Gute Besserung an alle!