Benjamin Bogenschütz holt Bronze beim Deutschen Meisterschaftsrudern

altWas sind schon 9/10 Sekunden im Verhältnis zu den sechs bis sieben Minuten, die – je nach Bootsgattung – für ein Rennen über 2000m benötigt werden?

Sie machten den Unterschied aus, der beim Deutschen Meisterschaftsrudern auf dem Brandenburger Beetzsee den Zweitplatzierten im Leichtgewichts-Doppelvierer der Männer vom Dritten trennte. 9/10 Sekunden fehlten Benjamin Bogenschütz (rechts außen) und seinen drei Renngemeinschaftskollegen aus Konstanz, Mainz und Limburg zum Gewinn der Silbermedaille. Deshalb lächelten die vier leichten Männer bis 72kg Körpergewicht bei der Siegerehrung nicht etwa aus Erschöpfung gequält in die Kamera, sondern weil sie ihre Enttäuschung über die so knapp entrissene Silbermedaille nicht verbergen konnten.  Vorneweg ruderte eine vom Bundestrainer zusammengestellte und aus den besten Einerruderern bestehende, klar favorisierte Renngemeinschaft. Sie wurde dieser Favoritenstellung auch gerecht und lag zum Schluß mit knapp zwei Längen vorne. Aber über die Plätze zwei und drei kamen ständig widersprüchliche Kommentare vom Reportageboot. Der Vierer um Benjamin Bogenschütz suchte schließlich 700m vor dem Ziel über einen energischen Zwischenspurt die Entscheidung. Das Vorhaben schien auch zu gelingen, denn sein Vierer verschaffte sich einen Bugkasten Vorsprung. Der Vorsprung war jedoch nicht genug, um die Kontrahenten um die Silbermedaille entscheidend zu beeindrucken. Sie hielten den Kontakt zum Boot aus Stuttgart/Mainz/Konstanz und Limburg und schafften es auf den letzten Metern ihren Bug wieder vorbei zu schieben.

Silber verloren oder Bronze gewonnen? Es wird ein paar Tage dauern bis die leichten Männer sich mit diesem dritten Platz anfreunden werden, aber in der Stuttgarter Rudergesellschaft ist man schon jetzt stolz auf die dritte Medaille in Folge, die seit 2009 bei den leichten Männern eingefahren werden konnte.