Am vergangenen Wochenende ging bei der internationalen Regatta auf der Regattastrecke Köln-Fühlingen fast der komplette Rudernachwuchs Deutschlands an den Start. Lina Warth im leichten Einer der 15/16jährigen Juniorinnen und Philipp „Hyper“ Hoyer, Moritz Marchart, Simon Marchart und Yannik Jenner (Lauffen) gingen in verschiedenen Bootsklassen der 17/18jährigen Junioren für die Stuttgarter RG an den Start. Da in fünf Wochen die Deutschen Jugendmeisterschaften auf dieser Strecke ausgetragen wurden, war es eine gute Gelegenheit, die Strecke kennen zu lernen.
Am ersten Tag gab es einen über den Renntag zunehmenden Schiebewind, der die Trainer und Mannschaften vor gewisse Einstellungsschwierigkeiten stellte. Auch im Stuttgarter Lager ging der Schraubenzieher rum – und nach den Rennen war man schlauer: Der Vierer-ohne der „Leichten“ mit Hoyer, Marchart, Marchart und Jenner hatte zu wenig Druck auf der Kelle, während Lina Warth sich über zuviel Druck am Blatt beschwerte. Entsprechend waren die Rennverläufe. Lina Warth hatte ohnehin den schwierigsten Lauf mit der derzeit schnellsten „leichten“ Skullerin in ihrer Jahresklasse aus Lahnstein erwischt. Von daher war nicht zu erwarten, dass sie da ranfahren konnte. Aber der Abstand war aufgrund des zähen Durchzugs größer als erwartet. Doch immerhin schaffte sie es als Zweite ins Ziel und damit in den zweiten gesetzten Lauf am Sonntag. Beim „leichten“ Vierer das gleiche Bild. Zu groß war der Abstand zum München-Sieger Mannheim/Nürtingen. Auch ein Boot aus Berlin musste man am Samstag ziehen lassen. Trotzdem war durch den dritten Platz im Samstagslauf der erste gesetzte Lauf am Sonntag abgesichert.
Alles neu macht der Mai – oder auch der Schraubenzieher. Am Sonntag wurden die Lehren aus den Samstagrennen gezogen und die Hebel entsprechend verändert. Das Resultat konnte sich sehen lassen. Der „leichte“ Vierer lieferte der Combo aus Mannheim/Nürtingen einen Kampf auf Biegen und Brechen und musste erst auf den letzten 300m abreißen lassen. Doch die am Vortag noch schnelleren Berliner wurden sicher auf den dritten Platz verwiesen und die anderen Boote spielten bereits nach 500m keine Rolle mehr.
Auch bei Lina Warth lief es glänzend. Sie schob sich nach 1000m an die Spitze des Feldes und gab die Führung nicht mehr her. Ihre Zeit hätte im ersten gesetzten Sonntagslauf hinter der dort siegreichen Lahnsteinerin zum zweiten Platz gereicht. Was für ein Unterschied zum Vortag. Die „leichten“ Junioren holten sich zu guter Letzt auch noch das begehrte Edelmetall am Siegersteg ab. Im Achter gelang ihnen in Renngemeinschaft mit Mannheim/Nürtingen ein überzeugender Sieg vor einer Renngemeinschaft aus Hessen und einem Boot aus dem Norden.