Die Tage werden immer kürzer, bei so manch einem nimmt auch die Trainingsmotivation Richtung Winter ab. Nicht so bei unseren Mastersfrauen, die im Herbst gleich zwei anspruchsvolle Regatten mitnahmen: Den Grünen Moselpokal in Bernkastel-Kues und das BaselHead. Wieso anspruchsvoll? Bei beiden Rennen handelt es sich um eine Langstreckenregatta mit Wende. Bei der ersten Regatta mit kleinem, bei letzterer mit großem Wendekreis.
Die Zutaten für unsere Siegerinnen der Herzen: Man nehme eine Prise Motivation, gebe dazu einen Teelöffel „Bereit-dich-zu-quälen“, aber vor allem: eine riesen Portion Teamgeist. Denn mittlerweile sind wir eine ganz schön stolze Zahl an wettkampffitten Frauen. Und können auch bei kurzfristigen Ausfällen noch schnell auffüllen. Beim Grünen Moselpokal sogar mit Unterstützung einer Düsseldorfer Ruderin und Karin, die die Regatta mal eben als „Zwischenstopp“ zwischen einer Messe in Hannover und ihrer Heimreise eingelegt hat. Einfach cool.
Ja, es ist ein großer organisatorischer Aufwand, acht berufstätige Frauen und einen Steuermenschen unter einen Hut zu bekommen (danke, Katharina!). Aber irgendwie haben wir doch wöchentlich ein Achter-Training hinbekommen. Ganz lieben Dank an dieser Stelle übrigens an alle, die uns so tatkräftig bei den Trainings unterstützt haben, insbesondere Frauke, die mehrfach mit uns gerudert ist und uns mit viel Geduld gesteuert hat! (Frauke, nächstes Jahr bis du dran!)
Apropos steuern: Gesine, die uns trotz ihrer Beschwerden (die mit einem gewissen Umstand zusammenhängen, gratuliere noch einmal ganz herzlich <3) als Steuerfrau beim Moselpokal durch die Strecke gepeitscht hat und Loris, unser All-time-favorite-Steuermann für den BaselHead, waren mehr als maßgeblich an unseren schönen Erfolgen beteiligt. Denn wer ist schon so bekloppt, acht erwachsene Frauen mit acht unterschiedlichen Meinungen und Rudervorstellungen zu trainieren? Zum Glück haben Gesine und Loris eines besonders gut drauf: Ansagen machen und für Ruhe im Boot sorgen. Denn im Rennen gibt es nur ein Kommando.
Was gibt es sonst noch zu den Regatten zu sagen? Beim Grünen Moselpokal gibt es eine herrliche Aussicht vom Wasser und leckeren Wein (ok, das war auch eine Motivation für unsere Teilnahme). Beim BaselHead herrscht einfach eine coole Atmosphäre und man kann die Ruderelite der Frauen und Männer bewundern. Und: Bei beiden Regatten gibt es tatsächlich auch mal Preisgeld zu gewinnen, yeah! Und wir wären nicht echte Schwaben (gut, der Großteil unserer Mannschaft ist ´neigschmeckt), wenn das nicht auch Antrieb wäre. Ich war dafür, das Geld zum Teil zu versaufen. Aber gut, es für unsere Unkosten und eine Vereinsspende zu verwenden, ist irgendwie eine bessere Idee.
Auch wenn es für Außenstehende manchmal nicht nachvollziehbar ist: Rudern ist einfach ein geiler Sport. Wie Kirsten sagen würde, sind wir wie „eine zweite Familie“ füreinander. Deshalb haben wir uns auch tierisch gefreut, dass echt viele bei unseren Rennen mitfiebern und uns sogar live tracken. Und ja, die 1,35 Sekunden Rückstand auf Platz 1 in Basel tun immer noch weh. Aber nächstes Jahr greifen wir wieder an!
Beim Grünen Moselpokal am 24.09.2022 über 4 Kilometer gingen an den Start: Annika Sauter, Gunda Reimers, Karin Radström, Karin Rußig (Ruderclub Germania Düsseldorf), Gina Völsgen, Kirsten Waidelich, Verena Daum, Rosa Thomas und Stf. Gesine Thiessen.
Beim BaselHead am 19.11.2022 über 6,4 Kilometer war es diese Konstellation: Karin Radström, Gunda Reimers, Verena Daum, Kirsten Waidelich, Stefanie Barz, Rosa Thomas, Gina Völsgen und Katharina Doedens mit Stm. Loris Waidelich.
Rosa Thomas
U19-Achter mit zwei Podiumsplätzen beim BaselHead
Ebenfalls beim BaselHead erfolgreich: Tom Polman und Amadeus Maus mit dem Südteam-Achter. Im Sprint denkbar knapp auf Platz 2 verwiesen (4 Hundertstelsekunden Rückstand), konnte die Crew vom Landesruderverband auf der Langstrecke überzeugen und setzte sich in einem 15-Boote-Feld an die Spitze. Herzlichen Glückwunsch!