Bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften (U17-U23), die am vergangenen Wochenende in Köln stattfanden, entschied der Deutsche Ruderverband, welche Nachwuchssportler Deutschland bei den Juniorenweltmeisterschaften und den U-23 Weltmeisterschaften vertreten dürfen. Es ist der Abschluss eines Selektionsprozesses über mehrere Überprüfungen, die im Kleinboot während des Saisonverlaufs absolviert werden mussten. Die nach diesen Saisonergebnissen gebildeten Boote werden dann auf den Jahrgangsmeisterschaften gemeldet und setzen sich dann in der Regel durch.
Florian Roller hatte sich während der Saison bei den Leichtgewichten der Männer im Einer unter die besten Ruderer Deutschlands gearbeitet. Und auch Svenja Leemhuis gelang schon im ersten U23-Jahr der Sprung in die oberste Etage im U23-Bereich. Florian kam auf der 2000m-Strecke mit seinen Mannschaftskollegen aus Krefeld, Limburg und Mühlheim zu einem ungefährdeten Sieg mit drei Bootslängen Vorsprung vor dem nächsten Verfolger. Die Mannschaft hatte ihre Favoritenstellung eindrucksvoll bestätigt und wurde im Anschluss von der Nominierungskommission für die vom 24.-28. Juli in Linz stattfindenden Weltmeisterschaften nominiert.
Auch Svenja Leemhuis startete im Vierer. Bei ihrem Rennen hatte der Deutsche Ruderverband allerdings noch ein zweites Boot aus dem Spitzenbereich zusammengesetzt, um den Vierer um Schlagfrau Svenja Leemhuis auf Herz und Nieren auf sein internationales Format zu testen. Das gegnerische Verbandsboot setzte sich aus Ruderinnen zusammen, die für die Nominierung im Achter vorgesehen waren. Es entwickelte sich auf der ersten Streckenhälfte der 2000m-Strecke ein Bord an Bord Kampf zwischen den beiden Spitzenbooten des Verbandes, den der gegnerische Verbandsvierer auf dem zweiten Abschnitt für sich entschied. Trotzdem wurde auch hier Svenjas Leemhuis, zusammen mit ihren Mannschaftskolleginnen aus Limburg, Hanau und Oldenburg, in dieser Bootsklasse für die WM nominiert, da sie den Bundestrainer mit dieser kämpferischen Leistung gegen die vier Nationalmannschaftskolleginnen aus dem Achter überzeugen konnten. Florian Roller und Svenja Leemhuis werden nun ab nächster Woche mit der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung für die WM beginnen, die zunächst dezentral an Bundesstützpunkten beginnt und anschließend über eine Woche in Ratzeburg – unter den Augen des Bundestrainers – nach Linz führt. Dort wollen sich die Vorzeigesportler der Stuttgarter Rudergesellschaft dann so teuer wie möglich verkaufen.
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