Platz 4 für Moritz und Simon bei den Hochschul-Europameisterschaften

Die European University Championships EUC im Rudern fanden dieses Jahr in Subotica im Norden von Serbien statt. Nominiert waren wir, das sind Moritz Korthals und Simon Kramm von der Uni Stuttgart, durch unseren Sieg vergangenes Jahr auf den Deutschen Hochschulmeisterschaften in der Kategorie Männer-Zweier ohne Steuermann.

Vom 13. bis 16. Juli fanden die Meisterschaften in Serbien statt. Am zwölften flogen wir hin, der 13. (Donnerstag) war ein Trainingstag, um die Strecke auf dem See Palic kennen zu lernen.
Am Freitag wurden die Vorläufe gefahren. Die Streckenlänge betrug für alle Rennen 2000m, die olympische Distanz in dieser Sportart. Zehn Boote waren im „Zweier ohne“ im Rennen, davon mussten sechs für das Finale ausgewählt werden. Im Rudern gibt es nämlich meistens sechs Bahnen auf der Regattastrecke. Bei zehn Booten bedeutet das, es gibt zwei Vorläufe zu je fünf Booten. Die ersten beiden aus jedem Vorlauf kommen direkt ins Finale weiter, macht vier Boote. Die verbleibenden sechs fahren im sogenannten Hoffnungslauf darum, die beiden noch freien Bahnen zu besetzen. Es gilt nur die Plazierung, die Zeiten sind nicht ausschlaggebend.

Wir waren in einen relativ schweren Vorlauf gesetzt, wo wir gegen Boote aus Oxford (GB) und Hamburg zu fahren hatten. Im Hamburger Boot: Eric Johannesen und Maximilian Munski. Beide wurden letztes Jahr bei den Olympischen Spielen in Rio Silbermedalliengewinner im Männerachter! Eric wurde bereits 2012 in London Olympiasieger, auch damals im Achter. Momentan machen sie ein Pausenjahr, und sind nicht im Deutschlandachter unterwegs. Die beiden wurden per Wildcard für die EUC 2017 nachnominiert, qualifiziert waren ja schließlich wir durch unseren Sieg letztes Jahr auf der DHM. Wir dachten, die Hamburger kämen nach Serbien und räumten unter den anderen Studentenmannschaften richtig auf. Nach deren Leistungen in der Vergangenheit war mit einem starken Gegner zu rechnen.

Schon im Vorlauf waren wir gegen sie gesetzt. Nach dem Start in dem hochkarätigen Feld fanden wir uns zunächst auf Position fünf wieder. Über die Strecke konnten wir Boden gut machen und hatten bei etwa 1200m (von 2000m Streckenlänge) bereits die Boote aus Prag (CZ) und London (GB) überholt! Jetzt konnten wir uns, mit einem Zwischenspurt, auch langsam an den Hamburgern vorbeischieben und über die Strecke deutlich absetzen.

Die Platzierungen der Boote im Feld änderten sich im letzten Drittel der Strecke nicht mehr. Wir wurden hinter Oxford zweite im Vorlauf und waren damit direkt fürs Finale qualifiziert, mussten also den Hoffnungslauf am Samstag nicht mitfahren. Diesen gewann das Hamburger Boot.

Zweier ohne Steuermann: Zieleinlauf im Finale. Im Bild die Plätze zwei bis vier: Delft, Prag und Stuttgart. Quelle: http://rowing2017.eusa.eu/

Bei Gegenwind und anspruchsvollen Ruderbedingungen durch Wind und Wellen ging am Sonntag das Finalrennen auf die Strecke. Wir lagen anfangs nach dem Startspurt wieder etwas zurück und konnten die Boote aus Luzern und Hamburg über eine höhere Streckengeschwindigkeit überholen. Auch an die Tschechen von der Universität Prag konnten wir uns heranarbeiten.

Doch wir schafften es nicht mehr, sie bis zur Ziellinie zu überholen. In einem sehr knappen Zieleinlauf hatten wir etwa fünf Zehntelsekunden Rückstand auf die drittplatzierten Tschechen, also etwa zwei Meter. Auch auf die Silbermedalliengewinner aus Delft (NL) betrug der Abstand nur etwas mehr als eine Sekunde. Bei einer Renndauer von knapp unter acht Minuten ist das doch sehr eng! Den ersten Podestplatz sicherten sich die beiden Ruderer aus Oxford (GB).

Grundsätzlich sind wir mit unserer Plazierung zufrieden, aber so knapp am Edelmetall vorbeizuschrammen enttäuscht doch ein wenig.
Das viele Training und die Vorbereitungen hat sich trotzdem gelohnt, alles in allem war es eine tolle Veranstaltung. Wir haben international Erfahrung gesammelt und eine gute Leistung erbracht. Jetzt blicken nach vorne, Richtung DHM 2017 im September, bei der wir unseren Titel aus dem letzten Jahr verteidigen wollen.

Moritz Korthals und Simon Kramm

Link zur Website der EUC Rudern 2017: http://rowing2017.eusa.eu/