Neckarrems gehört nicht zu den Orten in der Region, die besonders im Vordergrund stehen, wenn man als Tourist die Gegend um Stuttgart besucht. Auf für uns Ruderer mag es nicht sonderlich spannend sein, aber für eine kleine Ruderfahrt doch sicherlich geeignet. Somit war es für einige von uns auch nicht die erste Fahrt Richtung Neckarrems. Um die erfahreneren RuderInnen nicht zu langweilen, aber doch den gemeinhin interessierten Leser zu informieren, hier nochmal die Eckdaten. 16 Kilometer, drei Schleusen, ein Biergarten. Dies jeweils zwei Mal; letztgenannter wurde allerdings nur einmal zur Mittagszeit aufgesucht.
Die Regenwahrscheinlichkeit lag an diesem Tag bei 85%. Allerdings war uns der liebe Gott oder das Glück dabei hold und bis auf ein paar Tropfen war es vielleicht eher die körperliche Anstrengung, die uns leicht nass hatte werden lassen. Da Religion und Glück bei Wetterereignissen einen generell geringen Einfluss haben – in anderen Kulturkreisen oder in vergangenen Tage wurde das gelegentlich anders gesehen – einmal eine kurze sachliche Erklärung. Statistisch gesehen wäre an 85% der Tage mit einer solchen Wettervorhersage Regen zu erwarten gewesen. In einem Jahr bei einer solchen kontinuierlich gleichbleibenden Wettervorhersage hätte es an 310,25 Tage geregnet, an 54,75 Tage nicht (von einem Schaltjahr mal abgesehen). Sonnenschein allerdings nicht per se garantiert. Da Wanderfahrten allerdings nur gemein hin an einem Wochenende stattfinden, wären von den 104 Wochenendtagen 88,4 Tage mit Regen zu erwarten gewesen – verbleibende 15,6 für ein akzeptableres Wetter. Diese besagte Wanderfahrt fand allerdings an einem Sonntag statt und somit hätte es an 44,2 Sonntagen im Jahr mit einer solchen Wetterprognose geregnet und wir waren die Glücklichen an einen von den verbleibenden 7,8 Tagen unsere Boote zu besteigen. Abgesehen von den kalten Wanderfahrten außerhalb der Rudersaison würden vom Zeitraum von April bis Oktober allerdings nur 4,6 Tage verbleiben an denen es dann nicht regnet. Somit eigentlich noch glücklicher und dem lieben Gott dankend hatten wir einen wunderschönen Tag, dankten jeweils den Schleusenwärter (auch wenn er an zwei von drei Schleusen nur noch per Video zugeschaltet war) mit einem dreifachen Hipp-Hipp-Hurra und freuten uns, dass ein Warnstreik seitens dieses Berufszweiges erst am darauffolgenden Montag durchgeführt wurde.
Insgesamt waren es vier Boote, eine entspannte Stimmung, man trank und plauderte ein wenig über dies und das und nach der erfolgreichen Ankunft am Bootshaus saß man nochmal zusammen, trank etwas (mal wieder), stieß auf ein sehr junges Jubiläum an und ließ den Abend danach ausklingen.