The Flying Platschman – Benjamin Bogenschütz rudert sich in die Elite der Leichtgewichtskuller

Wie rudert man am schnellsten die 6km auf dem Dortmunder Emskanal? Das fragten sich alle Teilnehmer bei der alljährlichen zentralen Leistungsüberprüfung des Deutschen Ruderverbandes unter den Augen von Cheftrainer Hartmut Buschbacher. Benjamin Bogenschütz hatte ein überzeugendes Konzept entwickelt und die Wirksamkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Man nehme kurz vor dem Start ein Bad im Emskanal, obwohl die Temperaturen rund um den Gefrierpunkt dazu eigentlich nicht einladen. Danach kommt man verspätet an den Start und darf als Nachstartet die Konkurrenz vor sich hertreiben. Und dann landet man zum Staunen aller Fachleute auf Platz 10 und von den Topskullern im Leichtgewicht fehlte im Gegensatz zu den Schwergewichten nur ein einziger. Aber damit ist die Erfolgsgeschichte des „Flying Platschman“ noch nicht zu Ende. Aufgrund der Top-Ten-Platzierung im Einer erkämpfte sich Benjamin Bogenschütz das Startrecht im Leichtsgewichts-Doppelzweier, den er am Sonntag mit seinem neu zugeordneten Partner Pascal Ludwig aus Limburg bestritt. Mit eine Statistenrolle wollten sich die beiden aber nicht zufrieden geben und gaben alles auf der 6km Strecke. Und das war soviel, dass es auf die Sekunde zeitgleich mit einem höher eingeschätzten Boot zum Sieg reichte. Zwei weitere Top-Boote hatten ebenfalls das Nachsehen, und auch die übrigen nachgemeldeten Zweier hatten mit dem Sieg nichts zu tun. 

 

Fast unter die Top-Ten bei den schweren Einern kam Tobias Reiner. Mit einem 13. Platz beendete er am Samstag die Einer-Konkurrenz und war als Kaderruderer und WM-Teilnehmer im Doppelvierer gesetzt. Hier war allerdings eine Boot mit vor ihm platzierten Skullern 19 Sekunden schneller, was aber aufgrund der Einzelergebnisse zu erwarten war. Tobias befindet sich erst seit kurzem wieder im Hochleistungstraining und diese Leistungsüberprüfung kam eigentlich noch zu früh.

Mit Felix Roy und seinem Nürtinger Partner und diesjährigen Junioren-Vizeweltmeister im Achter Henry Gieseler war ein weiteres Boot mit Suttgarter Beteiligung in Dortmund dabei. Die beiden Nachwuchsruderer konnten erwartungsgemäß noch keine Rolle bei der Verteilung der vorderen Plätze spielen. Aber der Aufwärtstrend des im Herbst neu gebildeten Zweiers war unverkennbar und die zwei zeigten sich deutlich verbessert gegenüber der regionalen Überprüfung in Mannheim vor einer Woche. 

Von daher war Dortmund „cool“ und zwar in jeder Hinsicht.